Politikverdrossenheit beginnt im Gemeinderat
In Langerwehe ändert sich wenig – außer der steigenden Belastung für die Steuerzahler/innen. Ohne Not wird ein dritter stellvertretender Bürgermeister geschaffen, der bis zur nächsten Kommunalwahl rund 40.000 € kostet. Begründet wird dies mit dem Versprechen mehr Bürgernähe herzustellen – offenbar geht das nur gegen Bezahlung und nicht allein durch den Wählerauftrag.
Der Hinweis des CDU-Fraktionsvorsitzenden an die Aachener Zeitung, der Wegfall eines Ausschusses gleiche die Kosten aus, überzeugt nicht. Hätte man sowohl auf den neuen Posten als auch auf den Ausschuss verzichtet, ließen sich rund 80.000 € sparen.
Angesichts der angespannten Finanzlage der Gemeinde ist dieses Signal fatal. Gleich in der konstituierenden Sitzung zusätzliche Ämter zu schaffen – Posten, die sonst nur in deutlich größeren Städten wie Aachen oder Düren existieren – ist den Bürgerinnen und Bürgern kaum zu vermitteln.
Wenn alle 34 Ratsmitglieder ihr Mandat ernst nehmen – wovon wir ausgehen –, entsteht automatisch mehr Bürgernähe als in der vergangenen Legislatur.